Yamswurzeln
Vegane Ernährung
31.07.2019

Die Yamswurzel: Eine oft vergessene Heilpflanze

Lerne die Kartoffel Afrikas kennen

Was hierzulande die Kartoffel ist, ist in Afrika die Yamswurzel: ein wertvolles Grundnahrungsmittel, aus dem u. a. der Brei „Fufu“ zubereitet wird, der mit scharfen Soßen serviert wird. So verbreitet diese uralte Nahrungs- und auch Heilpflanze auf dem schwarzen Kontinent ist, in Deutschland findet man die tolle Knolle bislang nur in Asia- und Afrika-Läden oder beim gut sortierten Gemüsehändler. Aber das wird sich ändern, davon sind wir überzeugt.

Die Anwendung der Yamswurzel wird nicht nur in der Küche geschätzt. Dank ihrer heilenden Wirkung, wird die Pflanze oft in der Medizin verwendet. Egal, ob als Crème oder in Form von Kapseln, die medizinischen Anwendungsmöglichkeiten der Pflanze sind sehr vielfältig.

YAMS - KENNENLERNEN DER WURZEL LOHNT SICH

Die Yamswurzel (lat.Dioscera villosa) ist ein äußerst wertvolles Lebensmittel und wie geschaffen für eine pflanzenbasierte, abwechslungsreiche Ernährung. Ursprünglich in den afrikanischen und asiatischen Tropen zu Hause, wird sie mittlerweile auch in Mittel- und Südamerika sowie in der Karibik angebaut. 2016 wurden knapp 66 Millionen Tonnen Yams geerntet laut Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UNO. Zum Vergleich: Die weltweite Erzeugung von Kartoffeln lag laut FAO 2016 bei rund 377 Millionen Tonnen, größter Kartoffelproduzent ist China mit knapp 100 Millionen Tonnen.

Die meisten Yams-Plantagen liegen heute in Nigeria, rund 70 Prozent der weltweiten Erzeugung, fast 45 Millionen Tonnen, kommen hierher. Kein Wunder, dass man dort – und auch in Ghana, dem zweitgrößten Erzeuger - das beliebte Gemüse alljährlich in den Mittelpunkt eines Festivals stellt: Anfang August feiert man dort das YamFestival.

Blätter der Yamswurzel

Yams ist eine Kletterpflanze mit herzförmigen Blättern, die sich wie von selbst nach oben windet und bis zu drei Meter hochwächst. Rund 800 Sorten der Kletterpflanze, die auch als sogenannte Brotwurzel gehandelt wird, sind bekannt. Im Aussehen unterscheiden sich Pflanze und Wurzel zum Teil recht deutlich – kein Wunder bei dieser Sortenvielfalt. In Europa sind in der Regel nur zwei Sorten davon erhältlich: die gelbe Dioscorea cayenensis und die rötliche Dioscorea batatas, die in der Tat im Aussehen der „Batate“, also der Süßkartoffel ähnelt. Die Wurzeln werden zwar ganzjährig angebaut, sind hierzulande aber meist nur von Oktober bis Mai im Angebot – Angebot – wir befinden uns also mitten in der Saison :-)

YAMS – DIE ANDERE TOLLE KNOLLE

Von der Yamspflanze wird lediglich die meist längliche bis walzenförmige Knolle verzehrt, eben die Yamswurzel. Die unterirdischen Knollen erreichen eine Länge von bis zu zwei Metern – und haben es in sich: Yams enthält viele komplexe Kohlenhydrate und Ballaststoffe, was die Aufnahme von Zucker ins Blut verlangsamt. Dabei enthält sie deutlich weniger Kalorien und Kohlenhydrate als Kartoffeln oder Süßkartoffeln: 100 g haben nur 112 Kilokalorien und 22 g Kohlenhydrate, was sie zu einem tollen Low-Carb-Lebensmittel macht.

Die sonstigen Inhaltsstoffe von Yamswurzel ähneln denen von Kartoffeln: Neben reichlich Kalium enthält das Gemüse recht viel Vitamin C - 10 mg pro 100 g sowie jeweils ca. 23 mg Magnesium und Kalzium.

 

Geschnittene Yamswurzel

VIELE ZUBEREITUNGSMÖGLICHKEITEN – ABER BITTE NIEMALS ROH

Der Geschmack der Yamswurzel mit ihrem mehlig-süßlichen Fruchtfleisch ähnelt wohl am ehesten dem von Kartoffeln, Süßkartoffeln oder Esskastanien. Und ähnlich wie Kartoffeln wird sie auch zubereitet: Sie wird geschält und dann gekocht, gebraten, frittiert, püriert oder gebacken. Die Yams ist zudem glutenfrei und damit auch bestens für die glutenfreie Ernährung geeignet. 

Warum also nicht mal anstelle der Pommes aus Süßkartoffeln, welche aus Yamswurzel zubereiten? Oder ein köstliches Yams-Püree? Oder knusprige Yams-Rösti? Uns fallen da eine ganze Menge Verwendungsmöglichkeiten ein – und dir bestimmt auch. Nur eines mach bitte überhaupt nicht: Iss die Wurzeln niemals roh, da sie ungekocht toxisch wirken können.

Die Yamswurzel
Hint

YAMS UND TCM

Die Yamswurzel kann noch viel mehr. Sie ist nicht nur ein wertvolles Lebensmittel, auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TMC) spielt sie eine Rolle. Sie soll eine kräftigende Wirkung haben für Lunge, Niere und Milz. Außerdem soll sie blutzucker- und cholesterinspiegelsenkende Eigenschaften besitzen und entzündungshemmend wirken.

 

DIE FRAUENPFLANZE – FÜR WAS IST DIE YAMSWURZEL GUT?

Lange blieb die Yams für ihre heilende Wirkung unentdeckt. Erst durch einen Zufall im Jahr 1942 erforschte der amerikanische Chemiker Russel Marker den hohen Anhalt an progesteronähnlichen Stoffen der Heilpflanze. Aus der Wurzel isolierte er erfolgreich das sogenannte Phytohormon Diosgenin, was heute in der Naturheilkunde oft für die Milderung häufiger weiblicher Beschwerden verwendet wird. Obwohl es keine exakten Forschungen in dieser Richtung gibt, preisen viele Frauen die positive Wirkung der Wurzel an. Die Yamspflanze hilft bei prämenstruellen Beschwerden (PMS), Wechseljahren, als Anti-Aging-Produkt oder auch zur Erleichterung bei Geburten, da sie krampflösend wirken kann.

Der Progesteronspiegel steigt in den Wechseljahren stark an, somit stehen die Hormone Progesteron und Östrogen nicht mehr im Gleichgewicht. Typische Symptome der Wechseljahre wie Zyklusunregelmäßigkeiten, Gelenkbeschwerden oder Hitzewallungen werden also durch Östogendominaz verursacht. Da die Yams reich an der progesteronähnlicher Substanz Diosgenin ist, wird die Pflanze oft zum Ausgleich der beiden Hormone verwendet.

In manchen Kulturen wird sie Yams sogar als Antibabypille genutzt, jedoch ist davon stark abzuraten, weil es für die Wirkung als Verhütungsmittel, keine festen Beweise gibt. Außerdem sollte die Wurzel nicht in der Schwangerschaft verzehrt werden.

Zudem zeigte sich die Yamswurzel bei der Bekämpfung gegen Osteoporose besonders effektiv. Sie wirkt gegen den Knochenschwund und regt die Bildung wichtiger Knochenzellen (Osteoblasten) an. Obendrein hilft diese verstärkt den Knochen bei der Calciumaufnahme und regt die Entwicklung wichtiger Proteine wie Kollagen I und Laminin beta-2 an.

 

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